Studienjahrgang 2019/22 B
„Sie stehen im Mittelpunkt", betonte der stellvertretende Fachbereichsleiter der Polizeihochschule Gerhard Walter. Gemeint waren damit die Absolventen/-innen des Studienjahrgangs 2019/22 B, die am Montag, den 26. September bei der Diplomierungsfeier im Stadtsaal Fürstenfeldbruck offiziell verabschiedet wurden. In „bewegten Zeiten voller Ungewissheiten“ mit vielen pandemiebedingten Wechseln zwischen Online- und Präsenzlehre an der Hochschule haben alle 191 Studierende bestanden und mit einem Notendurchschnitt von 9,58 Punkten eines der besten Ergebnisse der letzten 20 Jahre erzielt.
Absolvent Werner Lorenz stellte diesen Wechsel im Laufe der Semester kurz dar und fest, dass seine Kollegen/-innen und er sehr oft in diesen zwei rasend vergangenen Jahren fern des Klosters studiert hätten. Tief verneigte er sich deshalb bei allen Angehörigen für das „Aushalten" der Studierenden zuhause. Auch er gratulierte den zuvor durch Staatssekretär Sandro Kirchner und der Fachbereichsleitung geehrten zehn Besten seines Jahrgangs. Zudem äußerte er großen Respekt vor seinen Kommilitonen/-innen, die aufgrund der familiären Situation gerade in der Distanzunterrichtung weniger Zeit zur Vorbereitung der Prüfungen gehabt hätten und somit gemäß der Formel Leistung = Arbeit : Zeit beachtliche Erfolge verbuchen können.
Herzlich bedankte er sich bei den Dozenten/-innen, die im Online-Unterricht tiefe Einblicke in das Leben der Studierenden zuhause verkraften mussten. Für das Korrigieren der Prüfungen wäre für sie wegen teils unleserlichen Schriften ein vorhergehendes Hieroglyphen- oder Ägyptologie-Studium als Vorbereitung von Vorteil gewesen.
Der zum ersten Mal bei einer Diplomierungsfeier als Präsident der gesamten Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern auftretende Fachbereichsleiter Ingbert Hoffmann begrüßte „strahlende“ Ehrengäste wie den Staatssekretär Sandro Kirchner und den ehemaligen Präsidenten Hermann Vogelgsang. Den silbernen Polizeistern nahm er als Leitmotiv seiner Rede. So stünden dessen Zacken sinnbildlich für das Engagement der Studierenden, die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Hochschule mit den Polizeiverbänden, die Hochschule mit Herzblut ob online oder präsent und der Rückhalt der Familienangehörigen. Sie trugen maßgeblich zum nicht vom Himmel fallenden Erfolg der frisch besternten Kommissare/-innen bei. Beim letztgenannten Zacken griff er auf die „Niederungen des deutschen Schlagers zurück": „Ein Stern, der Deinen Namen [des Partners/der Partnerin] trägt… ."
Während für die Hochschule alles beim Alten bleibe - mit dem neuen Studienort Kastl, steigenden Studierendenzahlen auf über 1100, passgenaue Implementierung des Online-Unterrichts, Lehren und Forschen „am Puls der polizeilichen Zeit" -, gehen die Kommissare/-innen den Herausforderungen der polizeilichen Praxis gut gerüstet entgegen. Er wünsche hierfür „viel Glück und Gottes Segen". Dabei blickte er dankend in Richtung von Frau Seidel und Herrn Simbeck von der Polizeiseelsorge für den zuvor in der Klosterkirche gehaltenen Gottesdienst.
Innenstaatssekretär Sandro Kirchner berichtete von seiner Begrüßung durch den Präsidenten Ingbert Hoffmann vor den Toren des Klosters, wo er in dessen Augen Sterne sah, was das ganze Herzblut, die Leidenschaft Aller am Fachbereich zeige. Er würdigte die Dozenten/-innen für ihren sehr gelungenen Umstieg auf die Distanzunterrichtung und ihren Einsatz bei der Begleitung der Studierenden. Diese haben mit Flexibilität und einem hohen Grad an Selbstmanagement die Herausforderung des Corona-Studiums gemeistert. Erfreut zeigte er sich über deren viele Kinder im Stadtsaal, die für Zukunftsmusik sorgen und als Zeugnisse der polizeilichen Nachwuchsarbeit Pate stehen. Jetzt stellen sich die frisch besternten Kommissare/-innen der Aufgabe, das Höchstmaß an Sicherheit in Europa, das in Bayern durch eine bürgernahe Polizei erreicht werde, auch künftig zu gewährleisten.
Die bayerische Polizei bekämpfe mit moderner Ausrüstung wie MPolice, Bodycam, Pedelecs und Multifunktions-Diensthosen neue Kriminalitätsformen wie Trickbetrug und Geldautomatensprengungen. Personell ist mit 44.500 Polizisten/-innen in Bayern ein Rekord erreicht. Stolz sei er auf das bereits bisher Geschaffte im Jahr 2022: G7, hohe Zahl an Geflüchteten wegen des Ukrainekriegs, European Championship. Und der Schlüssel zum Erfolg sei weiter die hervorragende Ausbildung.
Der stellvertretende Landrat Dr. Michael Schanderl eröffnete mit seiner Anmerkung zur Ehrung der zehn Besten – darunter sieben Frauen –, dass man sich bei der bayerischen Polizei künftig anscheinend nicht um eine Frauenquote kümmern müsse. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich viele Freundschaften vielleicht sogar für das ganze Leben im Studium ergeben hätten. Gute Freunde seien wie Sterne: Sie sind immer da, auch wenn man sie nicht sieht.
Danach wurden erstmals die Studiengruppensprecher/-innen von der Fachbereichsleitung beschenkt. Herr Walter lobte sie für die harte Arbeit und die von ihnen übernommene Verantwortung. „Sie diskutierten mit uns, was auch nicht immer ganz einfach war", ergänzte er schmunzelnd.
Mit Roland Helmig wurde ein 18 Jahre amtierender Ausbildungsleiter aus seiner Funktion verabschiedet. Er nahm die Gelegenheit wahr und gratulierte stolz und stimmungsvoll seiner Tochter zu einem „Top-Ergebnis“. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt seine Tätigkeit niederzulegen.
Umrahmt wurde der Festakt vom Bayerischen Polizeiorchester, den „Stars der bayerischen Polizei", wie sie Staatssekretär Kirchner nach dem frenetischen Applaus bezeichnete.
Die Feier wurde kulinarisch im Churfürstensaal fortgesetzt.
Hier folgen Bilder der Veranstaltung.
Hier folgen Bilder (Copyright: Dieter Metzler) der Redner und der Ehrung der zehn Besten.